Differenzierung

Der Begriff Differenzierung (lat. "differre"‚ sich unterscheiden) bezeichnet in der Entwicklungsbiologie die Entwicklung von Zellen oder Geweben von einem weniger zu einem stärker spezialisierten Zustand. Es handelt sich hierbei um eine vielfach nicht umkehrbare und daher als vorherbestimmt zu erkennde Umwandlung einzelner Zellen und Geweben. Differenzierungsvorgänge gibt es einerseits bei der individuellen Entwicklung eines vielzelligen Organismus von einer befruchteten Eizelle bis hin zum komplexen Gebilde mit vielen verschiedenen Zell- und Gewebetypen. Differenzierungsprozesse spielen andererseits bei Erwachsenen eine wichtige Rolle für das fortgesetzte Funktionieren des Körpers. Die Gestaltung der Differenzierung, oder wie sich eine Zelle zu welchem Zelltyp entwickelt, richtet sich nach verschiedenen äußeren und inneren Faktoren - Hormonen, Kontakte zu Nachbarzellen, der Herkunft der Zelle (aus welchen Vorläufern sie stammt) und Wachstumsfaktoren. Wachstumsfaktoren sind in der Zellbiologie Proteine, die Informationen von einer Zelle auf eine zweite übertragen. So werden auch verschiedenste zellinterne Vorgänge gesteuert, insbesondere wichtig für die Entwicklung mehrzelliger Organismen.